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LVZ: Ziegenhorn verlässt Vorstand des FC Sachsen11.03.2012
Mitarbeit im neuen Aufsichtsrat möglich / Insolvenzverfahren soll bis 30. Juni beim Fußball-Oberligisten abgeschlossen sein

Leipzig. Es war nur eine Frage der Zeit, doch gestern wurde es öffentlich gemacht: Lars Ziegenhorn legt mit sofortiger Wirkung sein Amt als Vorstandsmitglied des FC Sachsen Leipzig nieder. Als Hauptgrund gibt der 39-Jährige "berufliche Gründe" an. Immerhin ist er Geschäftsführer von inzwischen drei Hotels in Leipzig und Halle. "In naher Zukunft kommen noch zwei weitere Ramada-Hotels in Mitteldeutschland hinzu", wies er gestern auf weiter wachsende berufliche Anforderungen hin. "Bei aller Liebe zum Verein, aber in erster Linie muss ich natürlich meine Arbeit ordnungsgemäß erledigen."
Alles, was Ziegenhorn beim Fußball-Oberligisten erledigte, geschah ehrenamtlich. "Das war auf Dauer einfach nicht mehr zu machen. Ich muss kürzer treten", betonte er. "Aber meine Vorstands-Mitglieder Matthias Weiß und Uwe Seemann werden es schon weiter gut machen", verwies er auf Mitstreiter, mit denen es seit zwei Jahren gelang, den in Insolvenz befindlichen Verein wieder flott zu machen. Gemeinsam mit Heiko Kratz, dem Insolvenzverwalter, der wohl - wenn alles planmäßig verläuft - spätestens am 30. Juni die Insolvenz beenden kann. Bis dahin hat er noch das alleinige Sagen, die täglichen Arbeiten jedoch sind vom Vorstand zu bewältigen. So stehen bald Gespräche über Spielerverträge ebenso an, wie Kontakte mit neuen Sponsoren, und es müssen auch Mitglieder für den künftigen Aufsichtsrat gewonnen werden. "Ich kann mir durchaus vorstellen, darin mitzuarbeiten", will Ziegenhorn seine Hilfe für den Verein nicht gänzlich aufgeben. Für die aufwändige, fast tägliche Präsenz im Alfred-Kunze-Sportpark steht er jedoch nicht mehr zur Verfügung.
Er will sich nun auch mehr Zeit für die Familie gönnen und mal wieder bei seiner alten Liebe, dem Bundesligisten Hannover 96, vorbeischauen. "Natürlich komme ich auch zum Oberliga-Fußball", beteuert er seine Treue zu den Leutzscher Kickern. "Hier bricht nichts zusammen", beruhigte er angesichts seines Rückzuges. Doch er verweist stets darauf, wie schwer es ein Verein in der fünften Fußball-Liga hat, finanzielle Mittel aufzubringen. So ist die Zusammenarbeit des FC Sachsen mit dem Sponsor Ramada-Hotel von Ziegenhorns Abgang nicht betroffen. Und sportlich sieht er den Oberligisten mit der jungen Truppe auf einem guten Weg. Neuzugänge gibt es gegenwärtig nicht, aber wie der Verein gestern mitteilte, wird er bei Bedarf rechtzeitig Mittel ergreifen, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Lizenzierung zu schaffen.

STANDPUNKT:

Schnell die Lücke in Leutzsch schließen

Diese Mal kein Trainer-Wechsel, dieses Mal verabschiedet sich ein Vorstands-Mitglied, noch dazu der Sprecher des Vereins. Beim FC Sachsen dreht sich das Personalkarussell in der Chefetage. Droht damit Ungemach, Zerwürfnis, ist es gar der Beginn des Zerfalls? Glaubt der Fan den Aussagen der Beteiligten, so wird deutlich, dass sich mit Ziegenhorns Abgang zwar eine Lücke auftut, der Vorstand gemeinsam mit Insolvenzverwalter Kratz jedoch kontinuierlich weiter arbeiten kann. Bis das seit zwei Jahren über dem Kunze-Sportpark schwebende Insolvenz-Gespenst verjagt ist. Im Sommer soll das so weit sein. Bis dahin muss sich der Verein auch neu positionieren, muss klären, mit welchen Spielern er welche Ziele angehen will und vor allem, was er sich finanziell leisten kann. Dazu braucht es einen starken, arbeitsfähigen Vorstand, der nach dem Ende des Insolvenzverfahrens wieder das Sagen im Kunze-Sportpark haben wird. Ziegenhorn kann da als Berater im Aufsichtsrat wieder von Nutzen sein.
e.schmiedel@lvz.deDiese E-Mail-Adresse ist gegen Spam-Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst

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