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LVZ: Derby mit Nebengeräuschen11.03.2012
Lok beantragt Pass für Ex-Leutzscher Rozgonyi, FC Sachsen bangt um vier "Skifahrer"

Leipzig. Lange Jahre wehrten sich die Lok-Bosse mit Händen und Füßen gegen Neuzugänge mit Leutzscher Vergangenheit. Das war einmal, nach Heiner Backhaus heuerte jetzt ein weiterer Ex-Grün-Weißer an. Für das sonntägliche Derby gegen den FC Sachsen (13 Uhr, Red-Bull-Arena) ist Rekonvaleszent Marcel Rozgonyi, 35, noch kein Thema. Sachsen-Coach Dirk Heyne hat andere Sorgen, bangt um vier seiner Fußballer, die ins Ski-Lager nach Österreich müssen.
Rozgonyi (zuletzt 1. FC Saarbrücken) ist vom Leben gezeichnet, musste eine Umstellungs-Osteotomie zur Behebung einer Gelenk-Fehlstellung vornehmen lassen. Letzter Ausweg, bevor eine Prothese eingebaut wird. Eine Rückkehr auf den Rasen ist weit weg wie die Oberliga-Spitze vom 1. FC Lok. "Ich kann schmerzfrei gehen, viel mehr geht momentan nicht", sagt Rozgonyi, der mit Ex-HCL-Star Ingrida Radzeviciute und Kind die Zelte in Saarbrücken abbricht und morgen in Mölkau aufschlägt. Blau-gelbes Blut fließt schon jetzt durch seinen Körper. "Wenn man wie ich aus dem Osten kommt, gibt es nur zwei Vereine: Dynamo Dresden und Lok Leipzig. Vielleicht schaffe ich es ja zurück und laufe irgendwann im Lok-Trikot auf."
Coach Mike Sadlo: "Marcel hat keinen Vertrag unterschrieben, er ist also keine Neuverpflichtung im eigentlichen Sinn." Die Beantragung der Spielberechtigung habe mit drängenden Fristen des Verbandes zu tun. "Sollte er irgendwann absolut fit sein, denken wir neu nach", sagt Sadlo, der den Nebenkriegsschauplatz "ein Neuer aus Leutzsch" vorm Derby braucht wie ein Loch im Kopf. "Ich hoffe, dass trotz der wenig berauschenden Tabellenkonstellation und des Wetters 10 000 Zuschauer kommen. Wir wollen unseren Fans etwas bieten." Klar ist: Mit einem Sieg gegen den heiß geliebten Nachbarn würden sich Vorrunde (verkorkst) und Vorbereitung (siehe Vorrunde) in Wohlgefallen auflösen.
Im Lager des FC Sachsen ist nach dem Abgang von Club-Boss Lars Ziegenhorn auch gleich die nächste Hiobsbotschaft eingegangen. Cheftrainer Dirk Heyne bangt um das Mitwirken seiner Studenten Enrico Köckeritz, Mario Scholze, Kevin Kittler und Florian Felke. Die haben einen Marschbefehl von ihrer Uni, müssen Sonnabend ins Ski-Lager nach Österreich. Uriges Thema der Pflicht-Veranstaltung: "Sich in der freien Natur bewegen." Das können sie auch in der Red-Bull-Arena, weswegen diverse Gnadenersuche laufen. Ski und Rodel gut, Derby schlecht - für Heyne wäre das "katastrophal".
Abwehrmann Enrico Köckeritz hofft auf Absolution durch die Uni, sieht seinen Club im Derby im emotionalen Vorteil. "Lok hat ein Heimspiel, die stehen unten und unter Druck. Wir werden sicher nicht auf Teufel komm raus stürmen, können mit einem Punkt leben."
Nachdem das Derby gefühlte zwölfmal abgesagt worden ist, kann fast nichts mehr passieren. Am Sonntag ist Showtime.

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