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LVZ: Jubel in Probstheida - Frust in Leutzsch:11.03.2012
Lok dominiert einseitiges Leipziger Derby
Leipzig. Spieler und Offizielle von Lok Leipzig herzten sich auf dem Rasen, zeigten den insgesamt 10.600 Zuschauern in der Red Bull Arena stolz ihre Derbysieger-T-Shirts, während keine 20 Meter weiter die Spieler des FC Sachsen fast fluchtartig den Rasen verließen. Ob Trainer Dirk Heyne, Torwart Felix Weiß, Kapitän Kevin Kittler oder Abwehr-Organisator Enrico Köckeritz: Den Leutzschern stand nach der 0:2-Niederlage im Leipziger Derby der Frust ins Gesicht geschrieben.
?Wenn man in einem Derby die Zweikämpfe nicht sucht, dann kann man nicht gewinnen", fand zumindest Daniel Heinze noch einige Worte. ?Wir hatten ein halbe Torchance in 90 Minuten", monierte er die fehlende Durchschlagskraft des eigentlich favorisierten FC Sachsen. Tatsächlich war die Nachholpartie des ersten Spieltages zu keiner Zeit ein ausgeglichenes Spiel, zu deutlich war die Dominanz des 1. FC Lok.
?Ich denke, das 1:0 hat uns geschwächt, wir waren darauf nicht vorbereitet", sagte Sachsen-Trainer Dirk Heyne anschließend zerknirscht. Lok-Kapitän Thorsten Görke hatte nach fünf Minuten aus etwa 25 Metern per direktem Freistoss abgezogen. Sachsen-Torwart Felix Weiß ließ den eigentlich harmlosen Schuss durch die Beine rutschen - Lok führte und blieb am Drücker.
Vor allem Neuzugang Pavel Devaty brachte die Sachsen-Abwehr mehrmals in Verlegenheit. Der sonst zuverlässige Enrico Köckeritz stand genauso wie seine Mitspieler mehrfach neben sich, wünschte sich wahrscheinlich zum Ski-Fahren mit der Uni, von dem er genauso wie Kevin Kittler, Sven Felke und Mario Scholze freigestellt worden war. Erst musste Sven Werner seine Hereingabe des tschechischen Neulings in höchster Not klären, danach verstolperte Lok einen aussichtsreichen Konter, kurz darauf verzog erneut Devaty nach einer Ecke knapp.
?Der Führungstreffer hat uns in die Hände gespielt", resümierte Lok-Trainer Mike Sadlo nach Abpfiff zufrieden. ?Wir haben aber versäumt, nach dem 1:0 nachzulegen", ergänzte sein Kapitän Torsten Görke selbstkritisch. Tatsächlich zogen sich die Blau-Gelben nach etwa 30 Minuten mehr und mehr zurück, blieben aber mit schnellen Kontern weiterhin gefährlicher als die biederen Sachsen-Spieler, die sich zu oft im Klein-Klein verloren und sich zudem haarsträubende Fehlpässe leisteten. Die Leutzscher hatten nach 20 Minuten ihre beste Chance, als Sven Seitz über links kommend erst Lok-Keeper Evers verlud, danach aber von der Defensive der Blau-Gelben am Torschuss gehindert wurde. Mehr Torgefahr konnte der Tabellensiebente lange nicht entwickeln.
?Auf so einer Holperwiese muss man die Zweikämpfe annehmen und mit hohen Bällen spielen. Das haben wir zu wenig gemacht", so Sachsen-Spieler Daniel Heinze. Erst in den letzten Minuten der ersten Halbzeit entwickelte sein Team noch einmal Druck, Ein Kopfball von Mario Scholze sowie ein Freistoß von Heinze landeten jedoch neben dem Tor. Ansonsten dominierte Lok.
Auch im zweiten Abschnitt blieben die Probstheidaer das bessere Team und wurden erneut belohnt: Der kurz zuvor eingewechselte Rene Heusel traf nach einem Freistoß in der 56. Minute aus fünf Metern. ?Wir haben alles richtig gemacht", freute sich der Torschütze. ?Ein Treffer im Derby, das ist für jeden Spieler das Größte!"
Zwar versuchten die Leutzscher anschließend noch einmal, sich aufzubäumen, Lok war dem 3:0 jedoch näher als die Gäste dem Anschlusstreffer. In höchster Not konnte Felix Weiß nach 70 Minuten gegen die Lok-Offensive klären. ?Mit Glück und Verstand haben wir die Partie dann über die Runden gebracht", befand Mike Sadlo. Daran änderte auch die gelb-rote Karte für Sebastian Seifert wegen wiederholtem Foulspiel nach 83 Minuten nichts mehr.
Zwischen den beiden Fan-Gruppierungen blieb in der WM-Schüssel von 2006 alles ruhig. Einzige Aufreger waren einige Wurfgegenstände aus der Lok-Kurve kurz vor Schluss sowie ein einzelner Böller aus dem FCS-Block nach Abpfiff.
"Sonst war es erwähnenswert ruhig", sagte Polizeisprecher Christian Otto. An- und Abmarsch der Fans sei ohne Vorkommnisse erfolgt.

1. FC Lok Leipzig: Evers - J. Werner, Krug, Knoof, Seifert , Seipel, Backhaus, Görke, Bevaty (68. Schulz), Kieback (46. Saalbach), Fraunholz (53. Heusel)
FC Sachsen Leipzig: Weiß - Kuckelt, S. Werner, Köckeritz, Adler (73. Felke) - Heinze, Scholze, von der Weth (59. Kittler), Seitz, Shubitidze, Barvinek (81. Schößler)
Tore: 1:0 Görke (5.), 2:0 Heusel (56.)
gelb-rote Karte: Seifert/Lok (83./wdh. Foul)
Zuschauer: 10.600

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