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LVZ: Jetzt wenden sich sogar noch die Sachsen-Fans ab11.05.2012
Serie von erfolglosen Oberliga-Partien verunsichert Spieler samt Anhang in Leutzsch

Leipzig. Ratlosigkeit macht sich breit beim FC Sachsen: Am Sonntag gegen Halberstadt gelang es den Oberliga-Kickern erneut nicht, sich drei Punkte zu sichern. Damit haben sie in den Spielen des Jahres 2011 eine Bilanz, die schlechter kaum sein kann: Von 24 Zählern wurden ganze drei (!) gewonnen - bei einem bescheidenen Torverhältnis von 4:14.
Die Leutzscher rutschen so tief in der Tabelle ab, stehen derzeit auf Platz elf und nur fünf Punkte vor der Abstiegszone. Und die Verfolger - 1. FC Lok mit einem Spiel weniger und Borea Dresden mit zwei Partien in Rückstand - wittern die Chance vorbeizuziehen. Kein Wunder also, dass sich im Umfeld des Traditionsvereins viel Unmut angestaut hat. Auch der aktuell verbliebene Vorstand (Uwe Seemann und Matthias Weiß) sieht sich unbelohnt für die Tätigkeit, die er täglich gemeinsam mit Insolvenzverwalter Heiko Kratz betreibt, um den Laden am Laufen zu halten.
"Es ist ja kein Geheimnis, dass wir ständig neue Geldquellen suchen müssen, um den großen finanziellen Aufwand hier im Kunze-Sportpark auch stemmen zu können", berichtet Weiß. Dabei sind es nicht die Personalkosten etwa für die Männer-Mannschaft, die ins Geld gehen, sondern die laufenden Kosten von der Rasenpflege bis zum Nachwuchs (fast 150 Euro täglich), die kräftig zu Buche schlagen.
Derzeit ist der normale Kreislauf gestört: Keine Siege, also keine Punkte, also schlechter Tabellenstand, also immer weniger Zuschauer. Im einst von den Konkurrenten gefürchteten Kunze-Sportpark verlieren sich nicht einmal mehr 1000 Fans. Zu wenig, um dem Etat (etwas mehr als 800 000 Euro) die erforderlichen Mittel zuzuführen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit für die sportliche Leitung, sich mit Spielern für die neue Saison verstärken zu können.
Außerdem fehlen im laufenden Haushalt auch jene Gelder der säumigen Mitglieder, die mit ihren Beiträgen weit im Rückstand sind.
Auch die einst zur so genannten BSG Chemie abgewanderten Fans haben bei den Grün-Weißen eine Lücke hinterlassen, um einigermaßen geplant die Herausforderungen der kommenden Monate angehen zu können.
Ein Teil der Fans machte seinem Unmut am Sonntag gegenüber Trainer Dirk Heyne Luft, will ihn weghaben. Das wurde mit Sprechchören artikuliert und eine Spaßfraktion auf dem Norddamm brachte per Plakat sogar DFB-Nachwuchskoordinator Frank Engel ins Gespräch.
Klar, Heyne ist das schwächste Glied in der Kette, trägt die sportliche Verantwortung. Zaubern kann aber weder er noch ein eventuell neu zu installierender Coach. Wenn Torhüter patzen oder die Spieler nicht in der Lage sind, Strafstöße zu verwandeln, dann sind alle Außenstehenden machtlos.
"Wir dürfen nicht jammern", appelliert Khvicha Shubitidze an Mitspieler und Fans. "Was uns fehlt, ist einfach ein Erfolgserlebnis." Seine Begeisterung und die Spielfreude des 35-jährigen Regisseurs in die Köpfe der anderen zu bringen - das dürfte einer der Schlüssel zu besseren Leistungen sein.

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