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LVZ: Torfestival in Leutzsch11.05.2012
Starker FC Sachsen kickt 4:4 gegen Magdeburg II, Trainer Dirk Heyne bleibt im Amt

Leipzig. Unansehnlicher Abstiegskampf? Von wegen. Beim 4:4 (2:2) des FC Sachsen gegen Magdeburg II wurde den 852 Zuschauern begeisternder Fußball geboten. Enttäuschend war aus Leutzscher Sicht nur das Ergebnis. Die Gastgeber erzielten aus 21 (!) Großchancen ebenso vier Tore wie der effektive Oberliga-Letzte aus vier blitzsauberen Kontern, zeigten aber trotzdem eine sehr gute Leistung. Deshalb bleibt FCS-Trainer Dirk Heyne im Amt.

Heyne beklagte nach dem Abpfiff das, was er in dieser Saison schon oft bemängelt hatte: böse Abwehrfehler und gravierende Abschluss-Schwächen, und er schloss mit dem Fazit: "Ein Punkt ist in unserer Situation zu wenig, wir haben wieder einen Befreiungsschlag verpasst." Obwohl die Vereinsführung dem Coach für genau diesen Fall Konsequenzen angedroht hatte, zeitigt das gestrige, mehr als unglückliche Remis keine Folgen auf der Bank. "Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat fantastisch gekämpft", erklärte Vorstand Uwe Seemann, "und nach einem der besten Heimspiele der letzten Jahre werden wir nicht den Trainer entlassen."
Die kuriose, extrem spannende Partie endete, wie sie begonnen hatte - rasant. In der 90. Minute kam Magdeburg zum vierten Mal vor den Leipziger Kasten und schlug zum vierten Mal zu. Mit dem 3:4 schien Maximilian Gerwien den Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt zu haben, doch Daniel Heinze (90.+2) bewahrte sein Team vor der Niederlage, und René Ledwoch (90.+4) hätte fast noch zum Sieg eingeschossen, was der überragende Gäste-Keeper Robert Sträter aber mit seinem zehnten unglaublichen Reflex verhinderte.
Bereits nach 35 Sekunden hatte Sträter hinter sich greifen müssen. Norman Lee Gandaa verwertete einen Pass von Khvicha Shubitidze. Der FC Sachsen stürmte wie entfesselt, und als Raffael Makangu aus dem Nichts heraus das 1:1 (21.) markierte, hätte es mindestens 4:0 stehen müssen. Flüssige Kombinationen, beherztes Flügelspiel, Doppelpässe, Fernschüsse, Kopfbälle - die Leutzscher waren drückend überlegen. Aber sie trafen einfach nicht, nur Heinze (31.) nutzte nach Vorarbeit von Shubitidze eine der vielen Gelegenheiten.
Magdeburg antwortete noch vor dem Wechsel durch Robert Löw (44.), ging durch Maik Koschwitz (76.) gar erstmals in Führung. Bittere Nadelstiche für die pausenlos anrennenden und Chancen vergebenden Gastgeber. "Ich bin stolz auf unser Umkehrspiel, auf die klasse Konter", lobte FCM-Coach Carsten Müller, doch in seiner Abwehr ging es drunter und drüber.
"Uns fehlten Cleverness und Glück", meinte Mario Scholze, der neben Shubitidze und Heinze bester Sachsen-Kicker war und zum 3:3 (80.) eingeköpft hatte: "Wir haben riesige Moral bewiesen, das sollten wir mit in die nächsten Spiele nehmen."

FCS: Weiß - Kuckelt, Köckeritz, S. Werner, Felke (78. Ledwoch) - Schößler (71. Nolde), Kittler, Scholze, Shubitidze - Heinze, Lee Gandaa (71. Seitz).

Vertrauen in Heyne ist gerechtfertigt

Seit 14. November wartet der FC Sachsen auf einen Oberliga-Sieg, auch gestern überwog die Enttäuschung. Dennoch blieb die angekündigte Trainerentlassung aus. Eine richtige Entscheidung, zumal dem Insolvenz-Verein das Geld für einen neuen Mann fehlt.
Was könnte der auch bewirken? Das Team wachrütteln, Nuancen verändern? Beides hat Heyne getan. Er gab Lee Gandaa eine Chance, der Stürmer traf nach 35 Sekunden. Die Mannschaft kämpfte nicht nur leidenschaftlich und verhinderte in der Nachspielzeit die drohende Niederlage, sie zeigte sich auch fußballerisch deutlich verbessert, löste Blockaden, erarbeitete sich fast zwei Dutzend Gelegenheiten. 10:4 hätte die Partie ausgehen müssen, gestand ein Magdeburger Betreuer - und selbst ins Tor tragen kann Heyne die Bälle nun mal nicht.
Diese Leistung war ein Signal, macht Mut. Denn am Mittwoch in Halle und dann im Derby gegen Lok muss erneut gepunktet werden. Verlieren ist verboten - bei Strafe des Untergangs.

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