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LVZ: Elixier fürs Derby11.05.2012
Leutzscher wollen sich mit einem Sieg in Halle dopen

Leipzig. Als Martin Scholz (Magister in Politik- und Sportwissenschaft) im Februar 2002 vom damaligen Vereinsboss Christian Rocca zum FC Sachsen geholt wurde, um die Öffentlichkeitsarbeit nach vorne zu bringen, hatte der Club große Pläne. Rocca nannte den Traditionsverein allen Ernstes "die Hoffnung Mitteldeutschlands", sprach von schnellen Aufstiegen und solchen Sachen.
Im Mai 2003 lag sich ganz Leipzig-Leutzsch in den Armen, wurde der Aufstieg in die Regionalliga gefeiert. Mitten drin: Der sehr junge und sehr unauffällige Martin Scholz. Es folgte der Abstieg, das Ende der Ära Rocca, der 2008er Wiederaufstieg und 2009 die direkte Rückkehr in die Oberliga. Mittlerweile spricht im grün-weißen Lager keiner mehr von Aufstiegen, mitteldeutschen Hoffnungen oder gar einem Schnellboot Richtung Profifußball. Es geht ums nackte Überleben, um existenziell wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Das 4:4 gegen Magdeburg brachte zwar nur einen Zähler, aber diese Erkenntnis: Zwischen Mannschaft und Trainer passt kein Löschblatt, die berühmte Chemie stimmt auch im dritten Jahr der Ägide Heyne.
Heute, 18.30 Uhr, wollen/müssen sie einen großen Schritt zum rettenden Ufer machen. Beim mausgrauen, aber kantigen Rang-14., dem VfL Halle. "Es gibt da keine zwei Meinungen", sagt Vorstand Matthias Weiß, "da müssen drei Punkte her."
Ein Sieg wäre erlaubtes Doping für den Montag-Knaller gegen den 1. FC Lok in der RB-Arena. Weiß ignoriert das ­"Wir-­ denken-von-Spiel-zu-Spiel"-Gefasel, denkt natürlich schon ans Derby, an Wiedergutmachung fürs hochnotpeinliche 0:2-Hinspiel. Weiß hat einen Traum: Sieg in Halle, Sieg im Derby. Resultat wäre Planungssicherheit bezüglich der künftigen Liga-Zugehörigkeit - plus lebensbejahende Atmosphäre in den so wichtigen Gesprächen mit Sponsoren.
Der junge Herr Scholz ist nicht mehr ganz so jung - und immer noch in Amt und Würden bei seinem Club. Als 34-jähriges Mädchen für alles.

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