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LVZ: Saison-Planungen liegen auf Eis11.05.2012
Leipzig. Gestern war wieder so ein Tag. In seiner Firma stapelt sich die Arbeit, bei Fußball-Oberligist FC Sachsen türmen sich die Probleme, pausenlos klingelt das Handy. Schon bis zum Mittag musste Matthias Weiß 20 aufgeregte Anrufer beruhigen, weil eine Boulevardzeitung angeblich den Namen des künftigen Leutzscher Trainers erfahren haben wollte. "Carsten Hänsel? Als verantwortlicher Vorstand müsste ich das wissen", grummelt Weiß verärgert, "da ist nichts dran."
Früher hielt er als Chemie-Spieler die Knochen hin, heute kämpft er um das Überleben des in der Insolvenz steckenden Traditionsclubs, bei dem inzwischen sein Sohn Felix im Tor steht. Die größte Sorge des Vaters: "Wir sind noch längst nicht gerettet, und bevor wir den Klassenerhalt nicht sicher haben, können wir nicht vernünftig planen." Das gilt für die Trainerfrage - Christian Kaubitzsch macht den Job nur bis Saisonende - und auch für die Zusammensetzung der Mannschaft.
So hofft Matthias Weiß sehnlichst auf einen Sieg im nächsten Heimspiel am Sonnabend gegen den FSV Zwickau (14 Uhr, Kunze-Sportpark). "Wir sollten den Sack jetzt zubinden, weil das Restprogramm sehr schwer ist. Und wir brauchen Zuschauer-Einnahmen." Das 2:0 im Derby gegen Lok und das 1:1 bei Borea Dresden verschafften den Leipzigern immerhin vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Doch die finanzielle Lage ist weiterhin angespannt, die Abrechnung vom Derby (8451 Zuschauer) lässt noch auf sich warten. Morgen sitzt Weiß wieder mit Insolvenzverwalter Heiko Kratz zusammen. Der hat das letzte Wort, auch was den Etat für die neue Saison und damit die Möglichkeiten für das Team betrifft. Weiß geht davon aus, dass die meisten Akteure in Leutzsch bleiben, dass auch Routinier Khvicha Shubitidze noch ein Jahr dranhängt. Und er will so schnell wie möglich die Spielergespräche intensivieren.
Der FCS-Chef schaut wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Kurz vor Ostern hätte er beinahe hingeworfen, als er gegen seinen Willen Coach Dirk Heyne entlassen musste. Aber sein Rücktritt wäre das Ende des FC Sachsen gewesen. Weiß blieb. "Weil ich diesen Verein liebe."

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