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LVZ: Auftrag Klassenerhalt: Die U23 des FCS könnte zum neuen Leutzscher Fla31.05.2012
Leipzig. Das Ende kann ein neuer Anfang sein. Nach dem tränenreichen Abschied der Oberliga-Mannschaft des FC Sachsen Leipzig aus dem Alfred-Kunze-Sportpark am vergangenen Samstag arbeiten die Verantwortlichen im Hintergrund an einer Rettung des grün-weißen Fußballs ? wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Im Fokus steht dabei auch die Landesliga-Truppe des Traditionsvereins. Nach den Überlegungen von Insolvenzverwalter Heiko Kratz könnte die U23 samt Spielrecht zum Kreisklasse-Pendant BSG Chemie Leipzig wechseln und als künftiges Vereins-Flaggschiff die siebente Liga für den Leutzscher Fußball erhalten.
Vorraussetzung für eine BSG Chemie in der Landesliga ist aber auch, dass die Kicker ihre aktuelle Klasse halten können. Derzeit rangiert das Team von Trainer Tilo Berthel auf einem Abstiegsplatz in Richtung Bezirksliga. Vier Punkte trennen die Sachsen-Youngster vom rettenden Ufer. Von gestiegenem Druck aufgrund der möglichen Verantwortung für den gesamten Leutzscher Fußball will der Coach allerdings nichts wissen. ?Die Erwartungen sind in den vergangenen Tagen nicht größer geworden?, sagte Berthel am Montag gegenüber LVZ-Online. Wie bisher gehe es in erster Linie um den Klassenerhalt in der Landesliga. Mit dem Sieg der ersten Mannschaft am vergangenen Samstag, die samt Spielrecht vielleicht zu RB Leipzig wechseln wird, hofft Berthel nun auch auf etwas Verstärkung von oben. ?Da die Erste jetzt durch ist, könnte die volle Konzentration ja jetzt auf die Zweite gelenkt werden?, glaubt der Coach.
In den ausstehenden vier Saisonspielen sei ein Zutun des einen oder anderen Oberliga-Kickers in der Landesliga durchaus denkbar. ?Das Miteinander ist hier sehr harmonisch, die beiden Teams sind sehr nah beieinander?, sagte Berthel. Im Umkehrschluss bedeutete das bisher aber auch, dass seine Spieler, wie etwa der meist treffsichere Norman Lee Gandaa, in den vergangenen Wochen häufig in der Ersten gespielt haben. Aufgrund der so genannten Festspielregelung fällt Gandaa nun am kommenden Wochenende beim Spiel in Plauen aus ? so wie alle anderen gegen Bautzen in der Oberliga eingesetzten Kicker. Laut Spielordnung sind sie für zehn Tage für einen Einsatz in der Landesliga gesperrt.
?Der Klassenerhalt ist trotzdem auf jeden Fall machbar?, glaubt der Nachwuchscoach. Die Stimmung im Team sei gut, die Spieler wüssten um ihre Verantwortung. ?Die Jungs haben gesagt: Jetzt erst Recht, wir wollen mit erhobenem Haupt die Saison beenden?, erklärt Berthel. Das Spiel am Wochenende gegen Plauen sei eine erste schwere Hürde. ?Das ist auch eine zweite Mannschaft, die, ähnlich wie unsere, auf verschiedene Faktoren angewiesen ist?, sagt der FCS-Coach. Er meint: Auch die Vogtländer kämpfen noch um den Klassenerhalt und könnten dabei Verstärkung aus dem Oberhaus erhalten.
Nach den Plauenern warten die Teams aus Neugersdorf, Radebeul und der designierte Oberliga-Aufsteiger SSV Markranstädt auf die Leutzscher U23. Und danach? Berthel steht einer Zukunft bei der einstmals vom FC Sachsen abgespaltenen BSG Chemie offen gegenüber. ?Natürlich kann ich mir auch vorstellen, dort weiter zu machen?, sagt er und fügt an: ?Bisher hat allerdings noch niemand mit mir gesprochen.? Berthel hofft aber, dass bis zum Ende der Woche Klarheit eingekehrt ist. Denn bis zum 28. Mai müssen alle Teams für die kommende Saison beim Verband gemeldet sein.
Sollte der Wechsel zur BSG Chemie klappen, würde seine Mannschaft wahrscheinlich auch zusammen bleiben, glaubt der Trainer. Bisher ist ihm nicht bekannt, dass sich einer der Spieler schon nach Alternativen umgeschaut habe. ?Ich weiß aber auch, dass Spielervermittler direkt an die Jungs herantreten und so mancher vielleicht angesichts des Geldes weich werden könnte?, sagt Berthel und schiebt schnell hinterher: ?Ich habe die Jungs davor gewarnt, dass nicht alle Versprechen am Ende auch eingehalten werden.? Fußball sei ein schnelllebiges Geschäft, das habe beispielsweise auch die Liga-Konkurrenz vom SV Naunhof bewiesen. ?Dort hat man vor der Saison hoch gepokert, den Oberliga-Aufstieg angepeilt und nun kann man nicht mehr alles stemmen?, warnt der Leutzscher Trainer. Beim FC Sachsen dürfte dieses Phänomen allerdings auch nicht gänzlich unbekannt sein.

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