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LVZ: Mit Trauerflor verloren / Standpunkt31.05.2012
Im letzten Oberliga-Spiel kassiert der FC Sachsen ein 0:3 bei Aufsteiger Germania Halberstadt

Halberstadt/Leipzig. Das Kapitel Oberliga-Fußball beim FC Sachsen Leipzig ist beendet. Gestern absolvierten die Leutzscher Kicker um Kapitän Enrico Köckeritz - mit Trauerflor - vor 1390 Zuschauern ihre letzte Partie, im abschließenden Saisonspiel verloren sie mit 0:3 (0:2). Per 30. Juni endet die Existenz des 1990 gegründeten Vereins, beginnt Insolvenzverwalter Heiko Kratz mit der Abwicklung.
"Bei uns lässt sich keiner hängen", hatte Trainer Hans-Christian Kaubitzsch vor dem Spiel beim Oberliga-Spitzenreiter und Regionalliga-Aufsteiger angekündigt. Er sollte recht behalten. Denn in den Anfangsminuten bestimmten die Leipziger das Geschehen. Sie konnten sich durch Fabian Schößler sogar zwei große Möglichkeiten erarbeiten.
Doch bereits nach wenigen Minuten wurden eventuelle Höhenflüge der Leipziger jäh gestoppt, sie mussten früh einem Rückstand hinterherlaufen. Florian Eggert konnte mit einem Freistoß-Knaller Sachsen-Torwart Christian Schmedtje überwinden (6.). Der stand für Felix Weiß im Kasten, auch Kevin Kittler sowie Benjamin Schmidt (alle verletzt) fehlten bei den Gästen. Der Ex-Leutzscher Timo Breitkopf legte nach, besorgte das zweite Tor für die Gastgeber (20.). Es war zugleich der 400. Oberliga-Treffer für die Halberstädter, die künftig als Regionalligist Konkurrent von RB Leipzig sind. Mit seinem Treffer zum 3:0 machte Michael Preuß den letztlich verdienten Sieg für die Gastgeber perfekt (65.). Gäste-Chancen von Rene Ledwoch und Daniel Heinze brachten nichts mehr ein, Schößlers Ball landete in der 83. Minute am Pfosten.
Während die Germania-Fans sich auf den Autokorso mit anschließender Aufstiegsfeier auf dem Rathausplatz freuten, feuerten etwa 600 Sachsen-Anhänger letztmals ihre nie aufgebende Mannschaft an. Feine Geste von Robert Gerber: Nach dem Abpfiff eilte er zum Gäste-Anhang, wo der Ex-Sachsen-Spieler sein Trikot in die Fan-Menge warf.
Halberstadts Coach Andreas Petersen bedankte sich für das faire Auftreten der Leipziger in ihrer letzten Partie, Sachsen-Coach Kaubitzsch gratulierte. Er hatte diesmal auch einige Kicker aus der zweiten Reihe als Dankeschön spielen lassen. "Die Nachricht von RBL, die Oberliga-Spielrechte des FC Sachsen nicht übernehmen zu wollen, hat sicher keine Begeisterung ausgelöst", schilderte der Coach die Reaktion aus Mannschaftskreisen.
Nun müssen sich die Sachsen-Kicker neu orientieren, Späher anderer Klubs gab es jedoch einige, seitdem das Ende der Vereinsexistenz bekanntgegeben wurde.
FC Sachsen Leipzig: Schmedtje - Kuckelt, Werner (46. Gundlach), Köckeritz, Felke (46. Teichmann), Seitz (66. Nolde), Shubitidze, Ledwoch, Heinze, von der Weth, Schößler.

Chance zum Neustart

Die Situation ist unerfreulich, aber nicht zu ändern: Mit dem FC Sachsen verschwindet per 30. Juni erneut ein Verein von der sportlichen Landkarte Leipzigs. Das ist bedauerlich, endet doch damit ein Stück Geschichte mit vielen Erfolgen, wenn man den FCS in der Traditionslinie der Vorgängervereine sieht.
Das jähe Ende geht jedoch einher mit viel Zwist. Mit der BSG Chemie und der neugegründeten SG Leipzig-Leutzsch sind plötzlich zwei Vereine angetreten, den Kunze-Sportpark als Spielstätte besetzen zu wollen. Wie durch ein Wunder haben beide nun so viel Geld parat, um die sechsstellige Summe zu stemmen, die für einen Nachwuchs-Spielbetrieb nötig wäre.
Wer also betritt den freigewordenen Sportpark, bietet den mehr als 300 Kickern eine neue sportliche Heimat? Nicht auszudenken, wenn es den Beteiligten gelänge, ihre Kräfte zu bündeln. Genau das aber fordert die Stadt als Besitzer der Immobilie. Der Wille zur Einheit ist das eine, das andere allerdings sind Taten zur Umsetzung.

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