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LVZ: Hängepartie nach Aus für Borea Dresden - Chemie-Neuzugang wartet auf F01.12.2012
Hängepartie nach Aus für Borea Dresden - Chemie-Neuzugang wartet auf Freigabe

Dresden/Leipzig. Nach dem Aus für die Oberliga-Mannschaft des SC Borea Dresden hängen die einstigen Spieler des Vereins momentan in der Luft. Bei Borea haben sie keine Verträge mehr ? bei anderen Vereinen auflaufen dürfen sie aber auch nicht. Denn die offizielle Wechselfrist ist abgelaufen ? und einen Fall wie diesen sehen die Regularien nicht vor.
So sagte Oliver Krause, Präsident des Leipziger Landesligisten BSG Chemie Leipzig am Mittwoch, dass ein ehemaliger Spieler des Dresdner Oberligisten nun gern für die Leutzscher auflaufen möchte, sich mit dem Verein auf ein Engagement geeinigt habe. Allerdings dürfte die BSG ihn nach aktuellem Stand der SFV-Statuten wohl doch erst ab Januar 2012 einsetzen. Für den Kicker würde das ein halbes Jahr Zwangspause bedeuten. Dabei waren die Borea-Kicker nach dem Ende ihrer Mannschaft eigentlich davon ausgegangen, dass sie für einen anderen Club sofort hätten auflaufen dürfen, berichtete Ex-Kapitän Sascha Dietze noch am Freitag.
Lutz Mende, der Leiter des Spielbetriebs beim Sächsischen Fußballverband (SFV), bestätigt, dass es Probleme mit den Spielberechtigungen gibt. ?Grundsätzlich gilt die Wechselfrist?, so Mende gegenüber DNN-Online. Eine Sonderregel gebe es nicht. Er kündigte aber an, dass der Verband im Rahmen der Spielordnung nach Wegen suchen will, den betroffenen Spielern zu helfen.
?Das sind aber immer Einzelfallentscheidungen, bei denen wir sehen müssen, ob es sich um einen Vertrags- oder einen Amateurspieler handelt?, so Mende weiter. So lässt beispielsweise die Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes zu, dass die Wartefrist für Amateur-Spieler entfällt, wenn ein Verein den Spielbetrieb einstellt und die Abmeldung des Spielers erst nach der Einstellung des Spielbetriebs erfolgte. Vertragsspieler könnten sich demnach wieder zurück in den Amateur-Status versetzen lassen, um eine Sperre zu umgehen.
Hauptproblem ist, dass der sächsische Verband bislang nicht entscheiden kann. Zwar ist das entsprechende Schreiben von Borea bereits beim für die Oberliga zuständigen Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) eingegangen, wie deren Geschäftsführer Holger Fuchs bestätigte. Das rechtskräftige Urteil kann aber nur das Sportgericht fällen, bei dem der Fall nun liegt. Damit liegt für den Sächsischen Verband keine offizielle Mitteilung vor, dass Borea die erste Mannschaft zurückgezogen hat. ?Wir können erst handeln, wenn uns konkrete Anfragen vorliegen?, sagte Mende.
Der SC Borea Dresden war im August in größere Finanzschwierigkeiten geraten. Unter anderem hatte die Sparkasse die Konten des Vereins gesperrt, nachdem dieser mehrere Kredite nicht mehr bedient hatte. Der Verein hatte den Spielern danach freigestellt, sich einen neuen Verein zu suchen. Bis zum Ende der Wechselfrist hatten zahlreiche Kicker den Jägerpark verlassen, viele Spieler blieben jedoch.
Um die Insolvenz des Gesamtvereins abzuwenden und die Jugendmannschaften zu retten, entschloss sich der Club Anfang September jedoch, die Oberliga-Mannschaft zurückzuziehen, die Verträge der Spieler wurden aufgelöst. Da vor Saisonbeginn auch das Reserveteam zurückgezogen wurde, verfügt Borea Dresden damit über keine Herren-Mannschaft mehr.

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