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LVZ: Leutzscher Fußball20.05.2013
BSG-Krise als Chance zur Einheit?

eipzig. Heute trifft sich die Führung der BSG Chemie mit den Sponsoren, eine Woche später sind Mitglieder und Fans eingeladen. Thema: Die Zukunft des Fußball-Landesligisten nach dem Rücktritt von Präsident Oliver Krause und Nachwuchs-Chef Hans-Jörg Leitzke. Der Verein verlor nicht nur seine Aushängeschilder, sondern mit Krause auch einen der wichtigsten Geldgeber. "Es entsteht eine finanzielle Lücke, die schwer zu schließen sein wird", räumte Vorstandsmitglied Jörg Theile ein. Man habe aber schon erste positive Signale von Sponsoren erhalten. "Die Saison ist gesichert, es gibt keine Auswirkungen auf die Mannschaft, keine Einschnitte", erklärte Theile.
Spieler und Trainer reagierten entsetzt auf die Entwicklung, wurden laut René Behring "überrumpelt". Der Coach sprach von einem "krassen Fall" und einem "Dilemma", ihm fehle jedes Verständnis dafür, dass sich "die Parteien im Verein" nicht einigen konnten: "Die Leidtragenden sind wir." Behring bemüht sich nun um "sportliche Normalität", es müsse ja weitergehen. Gestern Abend unterlag sein Team im Testmatch bei Regionalligist ZFC Meuselwitz mit 1:3 (0:1), fährt am 18. Februar zum nächsten Punktspiel nach Eilenburg. Wohl ohne Kevin Kittler, dessen Vereinbarung mit der BSG am 31. Dezember auslief und der bis Ende Januar entscheidet, wo er künftig kickt. Kaum vorstellbar, dass der frühere Kapitän des FC Sachsen bei der BSG bleibt.
Oliver Krause mochte auch gestern nicht näher auf die Gründe seines Rücktritts eingehen. "Meine Ziele waren mit den handelnden Personen nicht mehr erreichbar", sagte er nur. Bei Strukturen, Gremienbesetzung und sportlicher Ausrichtung habe es unüberbrückbare Differenzen gegeben. Der 42-Jährige sieht den Leutzscher Fußball zur "Provinzposse" verkommen, plädiert für ein Zusammengehen mit der SG Leutzsch: "Es funktioniert nur in einem gemeinsamen, starken Verein, das ist der einzige praktikable Weg." Erst dann werde er sich wieder engagieren. Derzeit seien beide Klubs auf Augenhöhe und so in günstiger Verhandlungsposition. "Man muss sich nicht umarmen, sollte sich aber die Hände reichen."
Jörg Theile zeigte sich "sehr überrascht" von diesen Aussagen, sein Trainer befürwortet sie. René Behring: "Teilung heißt auch Teilung der Kräfte, wir berauben uns der Ressourcen. Das ist ein Unding, Egoismen sollten hintenan stehen."
Jamal Engel, Vizepräsident der SG, ist zu Gesprächen bereit. Bisher sei eine Annäherung am Veto der Diablos gescheitert, die Ultra-Gruppierung beherrsche die Gremien der BSG. Mit Krause jedoch habe er stets engen Kontakt gepflegt, auch über eine gemeinsame Nachwuchsabteilung geredet. "Jetzt müssen wir abwarten, wie sich die BSG neu sortiert und ob sie sich stabilisiert", betonte Engel. Er glaubt, dass sich Sponsoren, die sich bisher zurückhielten, nun der SG zuwenden. "Einige wollen sich endlich bekennen, mein Terminkalender ist voll."
So sehr sich Oliver Krause die Leutzscher Einheit wünscht - die Seiten wechseln wird er nicht. "Um Gottes Willen, ich bleibe Chemiker. Und meine Spieler wissen, dass ich nach wie vor ein offenes Ohr für sie habe. Ihnen werde ich helfen, wo ich kann."
Steffen Enigk

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