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LVZ: Doppelnutzung im Kunze-Sportpark: Stadt Leipzig zieht positive Bilanz 05.01.2014
Doppelnutzung im Kunze-Sportpark: Stadt Leipzig zieht positive Bilanz - Sanierung stockt

Leipzig. Von freundschaftlichem Miteinander konnte von Anfang an nicht die Rede sein. Immerhin gelingt den Fußball-Landesligisten BSG Chemie Leipzig und SG Leipzig Leutzsch bisher aber eine eher friedliche Koexistenz im gemeinsam genutzten Alfred-Kunze-Sportpark. Ende Juni 2011 hatte die Stadtverwaltung beiden Erben des verblichenen FC Sachsen einen Schlüssel für das grün-weiße Heiligtum übergeben ? der SGLL als Haupt- und Chemie als Untermieter. Ein Jahr später fällt die Bilanz im zuständigen Sportamt weitgehend positiv aus, trotz so mancher ?Familienstreitigkeit?, wie es Amtsleiterin Kerstin Kirmes auf Anfrage von LVZ-Online nannte.

?Bei allen kleineren und vielleicht auch mittelprächtigen Alltagsreiberein, die überall dort auftreten, wo Menschen zusammen arbeiten und wirken ? unterm Strich hat sich die Doppelnutzung des Kunze-Sportparks aus meiner Sicht bewährt?, erklärte Kirmes und fügte an: ?Zudem wäre sie alternativlos gewesen?. Aktuell reiben sich beide Vereine beispielsweise an einer Betriebskostenabrechnung und den darin enthaltenen Material- und Personalkosten. Chemie fordert von der SG Leutzsch Belege für mitfinanzierte Sandlieferungen und wundert sich über die vermeintliche Mitentlöhnung von Angestellten des Liga-Konkurrenten.

Nach Angaben von Kerstin Kirmes steht der Aufklärung der Streitfragen zumindest nichts im Wege, könnten alle Belege der einen Stadionpartei demnächst auch durch die andere eingesehen werden. ?Hier liegt ein absolut kooperatives Verhalten zwischen den Partnern vor, um die notwendige sensible Transparenz untereinander zu wahren?, sagte die Sportamtschefin. Auch habe die Belegprüfung durch zwei Mitarbeiter ihres Amtes bisher keine Unregelmäßigen ergeben, so die Leiterin.
Grundsätzlich bewegen sich die Kosten im Jahr eins nach dem Ende des FC Sachsen Leipzig in ähnlichen Regionen, wie einst vom FCS-Insolvenzverwalter Heiko Kratz als notwendig beziffert, sagte Kirmes. Genaue Zahlen wollte sie aufgrund des Vertragsverhältnisses mit den Vereinen aber nicht nennen. Nach Informationen von LVZ-Online mussten im Stadion im ersten halben Jahr bereits etwa 115.000 Euro investiert werden. Insolvenzverwalter Kratz hatte einst auch aufgrund der hohen Betriebskosten im 70.000 Quadratmeter großen Sportpark auf ein Ende des FCS gedrängt.
In Zeiten der einstigen ?Hoffnung Mitteldeutschlands?, wie die FCS-Oberen ihren Verein selbst gern nannten, wurden die Kosten irgendwann auch deshalb unerträglich, weil die Sanierung des Stadions sträflich vernachlässigt wurde. Beide Nachfolge-Clubs gelobten deshalb bei ihrem Einzug explizit Handlungsintention. Passiert ist auf diesem Gebiet bisher allerdings kaum etwas ? weder auf ehrenamtlichem, noch auf Förderantragsparkett. ?Bevor Geld für die Sanierung fließen kann, haben wir erst einmal ein Konzept gefordert. Für die Tribüne wurde uns nun von der SG Leutzsch eine Studie vorgelegt?, sagte Kirmes und schob schnell hinterher: ?Diese ist im Grundansatz nachvollziehbar, im Detail allerdings nicht.?
Zusammen mit einem Bausachverständigen der Stadt soll die SGLL-Studie nun modifiziert werden, ehe tatsächlich Geld für die Erneuerung zur Verfügung stehen wird. ?Ich kann derzeit auch zeitlich noch überhaupt nicht überblicken, wie lange das noch dauern wird?, erklärte Kirmes, die nach eigenen Angaben auch nichts über größere Arbeitseinsätze durch Vereinsmitglieder und Fans im Stadion wusste ? weder vom Haupt-, noch vom Untermieter. Im Juli 2011 war ein geplanter Subbotnik der Chemie-Fans kurzfristig aufgrund von Baumbeschnittarbeiten im Stadion abgesagt worden. Danach ruhten offenbar die Intentionen.

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