30.09.2017 HSG Neukölln - SG OSF Berlin 25:2119.09.2018
Zwei zuckersüße Punkte

Unter schweren Vorzeichen stand das Heimspiel der Neuköllnerinnen gegen die SG OSF. Nach Guppis schwerer Verletzung mussten in der Trainingswoche neue Lösungen gefunden werden. Diese ohnehin große Herausforderung wurde nicht einfacher, wenn man bedachte, welcher Gegner einen da am Sonnabend erwarten würde. Doch aufgegeben haben die Neuköllnerinnen nie, also auch diesmal nicht.
Mit einigen neuen Ideen und der geliebten Underdog-Rolle ging es also gegen die OSF-Übermacht ins Spiel.
Ohne Rutschow, Wiesner und Friedrich erschien die Aufgabe ein kleines bisschen machbarer, blieben ja "nur" noch Hinz, Rauhut, Kern, Rehmer, zwei sehr stabile Torhüter...

Doch was war das? Lea sorgte mit einem Doppelschlag für ein schnelles 2:0 und OSF brachte klare Chancen nicht im Tor unter. Mit langen Angriffen behielten die Neuköllnerinnen die Spielkontrolle bis zum 4:2. Dann blitzte die große Qualität der Gäste auf und sie bestraften die aufkommende Neuköllner Ungeduld konsequent zum 4:5. Dass dies die einzige OSF-Führung des gesamten Spiels gewesen sein sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen.
Die HSG fand vorn zurück zu ihrer Linie und ackerte hinten um jeden Ball. Nicht nur, dass dem starken OSF-Rückraum durch viel Einsatz und die starke Conny nach und nach das Selbstvertrauen geraubt wurde, auch die freien Bälle landeten bei den engagierten Neuköllnerinnen.
Exemplarisch dafür die beste Szene der ersten Halbzeit: Nach einer weiteren Conny-Parade stand die Linksaußen der Gäste bereit für den Abpraller, doch Kim interessierten fünf Meter Rückstand nicht und sie erkämpfte sich den Ball ohne Kompromisse - ein entscheidendes Signal für das weitere Spiel.
Mit der gleichen tadellosen Einstellung wurden die Unterzahlsituationen überragend gelöst, so dass OSF seine Qualitäten nur selten ausspielen konnte. In die Pause ging es also mit einem ausgeglichenen Spielstand (11:10).

Wer zu Beginn der zweiten Hälfte eine wütende OSF-Antwort erwartete, sah sich getäuscht. Anja riss das Spiel an sich und traf mehrmals mit Wucht (16:13). Die Sensation lag in der Luft. Die Gäste reagierten mit einer offensiveren Verteidigung.
Da sie jedoch selbst kaum noch zum Torerfolg kamen, konnten sich die Neuköllnerinnen sogar eine Findungsphase gegen die neue Formation erlauben. Erneut war es dann Kim, die voran ging und Lösungen fand. Spätestens als sie zum 24:18 traf, war die Sensation perfekt. Die dezimierten Magic Girls hatten entgegen aller Wahrscheinlichkeit OSF nieder gekämpft.
Rauhut betrieb dann noch etwas Ergebniskosmetik, doch die erschöpften Neuköllnerinnen wussten da schon, dass sie einen großen Sieg errungen hatten. Beinahe zu müde zum Jubeln genossen sie diese zuckersüßen zwei Punkte. Der Blick auf die Torverteilung bestätigt, was sich schon auf dem Spielfeld zeigte: jede Spielerin leistete einen wichtigen Beitrag, um den Favoriten zu stürzen. Jede einzelne wird auch in der Zukunft wichtig sein, um sich aus der weiterhin schwierigen Situation heraus zu kämpfen.

Das nächste Spiel findet für die Neuköllnerinnen nun erst in zwei Wochen in Ahrensdorf statt. Nach langer und intensiver Prüfung aller Optionen musste man die Partie in Wismar leider arbeits-, urlaubs- und verletzungsbedingt absagen. Dafür werden die Magic Girls am übernächsten Wochenende alles geben, um mit ihrem kleinen Kader vielleicht eine weitere Überraschung zu schaffen.

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