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Mehr Klarheit im Berufe- Dschungel10.11.2008
Ausbildungsmesse Erzgebirge zeigt Perspektiven und Chancen

Annaberg-Buchholz/ Erzgebirge. "Die Ausbildungsmesse gibt einen guten Überblick über die leistungsfähigen regionalen Betriebe. Sie zeigt Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie Perspektiven im Erzgebirge", eröffnete die Annaberg-Buchholzer Oberbürgermeisterin, Barbara Klepsch, die erste Ausbildungsmesse Erzgebirge am Samstagmorgen. Der Geburtenknick mache sich erst in den Kindertagesstätten, dann in den Schulen und letztlich in den Firmen bemerkbar. Jeder junge Mensch würde in der Region gebraucht, jeder, der gut ausgebildet und motiviert ist. Das ist das Hauptmotiv, weshalb die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH und die IHK Südwestsachsen, Geschäftsstelle Annaberg-Buchholz, diese Messe erstmalig im Erzgebirge mit 70 Unternehmen und Einrichtungen aus den unterschiedlichsten Branchen auf die Beine stellte.

Die Oberbürgermeisterin schickte die Jugendlichen mit einem Rat auf den Weg durch die Ausbildungslandschaft in der Silberlandhalle: "Stellen Sie Fragen, löchern Sie die Unternehmer. Der Einstieg in das Berufsleben ist der wichtigste Schritt für die Jugendlichen." Und das taten dann auch die über 4000 Besucher. Begeistert von den konkreten Fragen der jungen Leute zeigte sich Dirk Röthel, Betriebsleiter Textilveredlung Erzgebirge GmbH & Co KG: "Schließlich gibt es in unserer Branche die vielseitigsten Arbeitsschritte. Die Textilbranche hat ein schlechtes Image, dabei ist den meisten einfach vieles nicht bekannt." So auch nicht, dass es nach der Ausbildung gute Aufstiegsmöglichkeiten gäbe, für die die Realschüler und Abiturienten aber zunächst ein solides Grundwissen bräuchten.

Seit vielen Jahren Ausbilder ist auch die Linnemann-Schnetzer Sachsen GmbH. "Wir übernehmen 80% unserer Auszubildenden im produktiven Bereich. Wir brauchen Fachkräfte, qualifizieren deshalb unsere eigenen Lehrlinge später weiter zu Meistern und Technikern. Denn der Mangel entsteht beim qualifizierten Personal - deshalb beginnen wir rechtzeitig, unsere Fachkräfte selbst zu ziehen", so Michael Langer, kaufmännischer Leiter. Aber auch expandierende Unternehmen aus dem Erzgebirge informierten über Ausbildungschancen, so die KSG Leiterplatten GmbH, Gornsdorf: "Wir sind deshalb hier, weil unsere Firma um das Doppelte wachsen und damit unsere Azubis von derzeit 20 auf 34 aufstocken will", so Margret Gleiniger, Leiterin kaufmännischer Bereich und Personal. Auch Mädchen sollten ermutigt werden, sich für einen technischen Beruf zu interessieren. So wie Elisabeth Hennig, Elfklässlerin aus Johanngeorgenstadt, die an der Berufsakademie Glauchau Informationstechnik studieren möchte: "Der Messebesuch hat mir heute sehr geholfen. Ich weiß nun, wann ich mich bewerben muss und auch wie ich mich bei meinem künftigen Ausbildungsbetrieb bewerben soll."

Viele aufgeschlossene Gespräche gab es auch an den Ständen der Dienstleistungsbranche. Almut Hunger, Ausbilderin für Bürokaufleute Wohn- und Pflegezentrum Annaberg-Buchholz: "Wir bilden in vielfältigen Bereichen aus, und das wollen wir heute bekannt machen - Altenpfleger, Koch, Bürokaufleute, Hauswirtschafter. Und wir sind Praxisbetrieb für die Berufsakademien in Breitenbrunn und Plauen. Mit der Resonanz sind wir zufrieden."

Etwa 350 Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland - ein großer Teil davon ist am Samstag auf konzentrierter Fläche im Erzgebirge bekannter geworden. Das Konzept - Unternehmer und jetzige Auszubildende sowie Schüler und ihre Eltern früchtetragend zusammenzubringen - ist aufgegangen. Und so brachte es auch Raphaele Polak vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus, die in Vertretung für den Schirmherrn Steffen Flath kam, auf den Punkt: "Die Angebote zur Berufsorientierung sind vielfältig aber unsystematisch - diese Messe hilft Klarheit zu bringen. Vielleicht hilft der Besuch manchem Jugendlichen sich für einen guten Schulabschluss anzustrengen."

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