Kategorien Wirtschaft | Kultur | Bildung | Tourismus | Kommunales | Sport | Sonstiges | Alle Nachrichten

Freier Markt ist wirksamer ....10.11.2008
Berlin, den 25. Januar 2008
Freier Markt ist wirksamer als allesregelnder Staat - wie Deutschland zu mehr Unternehmensgründern kommen kann
An was muss ein Ingenieur alles denken, der sich mit einem neuen Produkt als Basis ein Unternehmen - sein Unternehmen - aufbauen will? Doch wohl hauptsächlich an das wie und wo des Produktes. Weit gefehlt in Deutschland! Als erstes denke er bitte an das Finanzamt, danach an das Gewerbeamt. Von der Agentur für Arbeit erhält er die für die Personalabrechnung unumgängliche Betriebsnummer, die Berufsgenossenschaft klopft an, die Gebühreneinzugszentrale will Geld für jeden PC, die IHK schickt eine Mitgliedschaftsbenachrichtigung mit Beitragsforderung und so weiter und so fort. Aber damit nicht genug: Nun drohen die Fallstricke einer selbst für Fachleute kaum durchschaubaren Chemikalienverordnung, eines Gleichbehandlungsgesetzes, einer Unternehmenssteuerreform, von Sonderregelungen für Minijobs, 400?-Jobs und all den gut gemeinten, aber zum Missbrauch anregenden Vorschriften. Betriebserlaubnisse sind einzuholen, der grüne Aufkleber für die Berlin-Fahrt ins Auto einzukleben - die Liste der selbstgemachten Pflichten ist sicher unvollständig.

Nehmen wir an, unser Gründer-Ingenieur kann nicht alles selber machen in seiner neuen Firma und stellt nun noch einen oder zwei Mitarbeiter ein. Ist es wirklich nachvollziehbar, dass er diesen Mitarbeitern einen Mindestlohn zahlen muss, nur weil Politiker dies für richtig halten? Ganz zu schweigen von der Wahrnehmung solcher Ungleichbehandlung des Gründers - der in den ersten Jahren selten Reichtümer anhäufen wird - und seiner Mitarbeiter.

Will man dieses Dilemma verhindern, helfen keine Son-derregelungen für den Gründer, die würden nur einmal mehr zu Ungerechtigkeiten führen. Hier hilft nur ein radikaler Rückbau an Vorschriften und ein Tabu für neue Regelungswut. Nur das wirtschaftlich Sinnvolle muss Richtschnur für den Unternehmer sein.

Es bedarf keines staatlichen Eingriffes für die richtige Festlegung von Gehältern, für den Einsatz von umweltfreundlichen Materialien, für den rationellen Umgang mit Energie und vieles andere mehr. Die (unsubventionierten) Preise der Güter und Leistungen richten sich nach dem Angebot - Energieträger werden teurer - damit wird Energie sparsamer eingesetzt werden. Das gleiche Prinzip gilt auch bei der Arbeitskraft, in vielen Berufen - namentlich den höher qualifizierten - gibt es bereits mehr offene Stellen als Bewerber. Logisch, dass diese Bewerber sich um zu geringe Bezahlung nicht sorgen müssen - ohne Hilfe des Staates. Für erfolgreiches Un-ternehmertum reichen also wenige Grundregeln aus; als ungeschriebene Gesetze sind natürlich die moralischen Grundsätze eines respektvollen Umgangs miteinander einzuhalten.

Mit ihrer Hightech-Strategie hat die Bundesregierung einen wichtigen Impuls für die Erhaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Landes gesetzt. Der Erfolg dieser Offensive hängt neben den Rahmenbedingungen für Forschung, Transfer und Innovationsfinanzierung auch von den oben genannten Rahmenbedingungen für Unternehmertum ab. Wenn es gelingt, mehr wissensba-sierte Unternehmensgründungen zum Erfolg zu führen, wird die Hightech-Strategie ihr Ziel erreichen, das Land langfristig im globalen Wettbewerb gut zu positionieren. Die deutschen Innovationszentren leisten dafür seit Jahren ihren Beitrag mit Erfolg.

Dr. Bertram Dressel

Herausgeber:
ADT Bundesverband Deutscher Innovations-,
Technologie- und Gründerzentren e. V.

Jägerstraße 67
10117 Berlin
Tel: (030) 3920 0581
Fax: (030) 3920 0582
adt@adt-online.de
Andrea Glaser
Geschäftsführerin


Verantwortlich:
Dr. Bertram Dressel
Präsident
TechnologieZentrum Dresden GmbH
Gostritzer Strasse 61-63
01217 Dresden
Tel: (0351) 8718 665
dressel@tzdresden.de

Zum Archiv