Kategorien Wirtschaft | Kultur | Bildung | Tourismus | Kommunales | Sport | Sonstiges | Alle Nachrichten

Heimkehrerbörse Erzgebirge ist "Ausgewählter Ort 2008"01.07.2009
Annaberg-Buchholz. Die Heimkehrerbörse Erzgebirge erhält mit der Prämierung im Rahmen des Wettbewerbs "365 Orte im Land der Ideen" nun deutschlandweite Anerkennung. Die Initiative der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH überzeugte die Jury des Innovationswettbewerbs als eine der 365 zukunftstragenden Ideen. Bereits im dritten Jahr zeigt die Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen" gemeinsam mit ihrem Projektpartner Deutsche Bank den Ideenreichtum und die Innovationskraft unseres Landes. Schirmherr der Initiative ist Bundespräsidenten Horst Köhler.

Am 12. März werden der WFE GmbH eine Ehrentafel und die Urkunde des Bundespräsidenten als Anerkennung für den Aufbau der Initiative "kontra Fachkräftemangel" überreicht.

Hintergrund der Heimkehrerbörse ist es, die Potentiale der qualifizierten Erzgebirger für die Region zu nutzen, die jedes Wochenende zwischen Job und Familie auf deutschen Autobahnen hin- und herpendeln. Viele von ihnen denken ernsthaft darüber nach, wieder zurückzukommen in die alte Heimat und "Heimkehrer" zu werden. Genau dort setzt die Heimkehrerbörse Erzgebirge an: eine streng vertrauliche Kontaktplattform zu sein, in der sich qualifizierte Pendler bzw. Weggezogene und Fachkräfte suchende erzgebirgische Unternehmen finden.

Die derzeitige Arbeitsmarktentwicklung im Erzgebirge zeigt eindeutig Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Ein Beweis ist das rege Interesse der erzgebirgischen Firmen: 112 zu besetzende Stellen in Unternehmern mit den Schwerpunkten in der Metall-, Elektro- und Kunststoffindustrie wurden 2007 an die Heimkehrerbörse der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH herangetragen. Gleichzeitig suchten in diesem Jahr über die Kontakt-Plattform durchschnittlich 350 Interessenten der verschiedensten Berufsgruppen eine neue berufliche Perspektive in ihrer alten Heimat. Davon besitzen knapp 40 Prozent einen Abschluss als Ingenieur, Meister oder Techniker. Auffällig bei den registrierten Interessenten ist außerdem das geringe Durchschnittsalter von ca. 36 Jahren. Insbesondere junge Frauen aus dem Erzgebirge haben ? im Gegensatz zu dem oftmals in der Öffentlichkeit dargestellten Bild ? eine starke Motivation bei entsprechenden Rahmenbedingungen wieder in ihre Heimat zurückzukehren.

Die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH stellt über die Heimkehrerbörse kostenlose Kontakte zwischen qualifizierten Interessenten und den anfragenden Unternehmen aus der Region her. 2007 konnte dies ca. 375mal realisiert werden. Fazit: Die WFE GmbH registrierte im Jahr 2007 ca. 40 erfolgreiche Heimkehrer innerhalb der bisherigen Interessenten. Auch wenn nicht alle direkt eine offene Stelle über die Kontakt-Plattform besetzten, so gab die Heimkehrerbörse zumindest den Anstoß zum Nutzen der neuen beruflichen Potentiale vor Ort und damit zur Rückkehr in die alte Heimat.

Vom ersten Kontakt bis zur Besetzung einer offenen Stelle durch einen Heimkehrer vergeht manchmal bis zu einem Jahr ? das zeigen auch die Erfahrungen in anderen Regionen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Kündigungsfristen in Job und Wohnung müssen eingehalten werden, neue Bleiben im Erzgebirge gesucht, komplette Haushalte versetzt und oftmals gar noch ein neuer Job für den Partner gefunden werden. Das Thema ist komplex ? ein privates Umfeld heißt es oftmals völlig neu zu organisieren, bis hin zu Schulummeldungen und KITA-Platzsuche für die Kinder.

Die Heimkehrerbörse Erzgebirge ist ein Instrument zur Fachkräftesicherung. Aufgrund der hohen emotionalen Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat hat dies eine besondere Chance.

Im Verbund mit mehr Qualifizierung vor Ort, einer umfassenden Berufs- und Studienorientierung für die Schulabgänger und Hilfen zur Ansiedlung von Fachkräften im Erzgebirge kann die wirtschaftliche Entwicklung der Region positiv beeinflusst werden.

Zum Archiv