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9.Visitenkartenparty im GDZ mit Frischekick01.07.2009
Annaberg-Buchholz. "Mit meiner Existenzgründung, der Eröffnung eines Cafes in Gornau, hat sich für mich ein Kindheitstraum erfüllt", erzählt Carola Winkler. Die gelernte Kellnerin sammelte in den letzten Jahren reichlich Erfahrungen als Restaurantleiterin. Zusätzlich durchlief sie einige Kurse der Qualifizierungskette für Existenzgründer im Erzgebirge und erhielt dort viele wertvolle Tipps, die aus ihrem Traum inzwischen ein erfolgreiches Geschäftsjahr machten. Einige ihrer Erfahrungen gab sie in einer lockeren Gesprächsrunde am gestrigen Donnerstagabend an die Gäste der 9.Visitenkartenparty im Annaberger GDZ weiter. Diese fand in diesem Jahr zum ersten Mal in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer statt.

Schon längst zur Tradition geworden ist die Visitenkartenparty jährlich einmal Anlaufpunkt für Existenzgründer und junge Unternehmer, um Kontakte zu knüpfen oder aufzufrischen, Erfahrungen auszutauschen und vielleicht sogar kleine Kooperationen untereinander zu finden. "Manche sind hier schon seit Jahren dabei. Sie alle sind Beispiel dafür, dass sich eine Existenzgründung lohnt und auch dafür, dass nach wie vor der Wunsch nach Selbstständigkeit groß ist", so Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH. Nicht umsonst gelte die Region Erzgebirge als Heimat kluger Köpfe. Doch dies bedeute auch dem Anspruch gerecht zu werden. Chancen sieht der Wirtschaftsförderer darin, indem der Imagewandel vorangetrieben würde, das Erzgebirge auch mit der Industrie zu verbinden, Fachkräfte zu binden und die Kompetenzen der Unternehmen noch mehr sichtbar zu machen. Allein im letzten Jahr kamen im neuen Erzgebirgskreis 3431 Gewerbeanmeldungen hinzu.

Wie anspruchsvoll die Aufgabe eines Unternehmers ist, seine Kunden zu binden, brachte Wolfgang Gröll von der BBE Handelsberatung GmbH in München auf den Punkt. Auf wortgewandte und erfrischende Art und Weise präsentierte er, welche unterschiedlichen Kundentypen es gibt und wie viel man als harter Verkäufer im Gegenteil zum Verkäufer mit Herz falsch machen kann. Und: Beim Verkauf ginge es inzwischen weitaus mehr um den emotionalen Kundennutzen als um die Sache, das "Ding" an sich. Hauptgrund, dass Kunden nie wieder kämen, seien vor allem Faktoren wie unfreundliches Personal - Wolfgang Gröll brachte es auf seine Weise auf den Punkt: "Was nützt er schönste Marmorboden im Geschäft, wenn Monster darauf herum laufen."

Gunter Neef aus Scharfenstein steht die Selbstständigkeit in der Acryl- und Kunststoffverarbeitung noch bevor. Bevor er das familiäre Geschäft, die Brandes Technik GmbH, übernimmt, muss er sich in der nächsten Zeit so weiterbilden, dass er den beiden Noch-Geschäftsführern, die sich bald in den Ruhestand verabschieden, das Wasser reichen kann. "In den Kursen der Qualifizierungskette habe ich bemerkt, dass ich noch einen hohen Nachholbedarf habe, um mit meinem Unternehmen am Markt zu bestehen." Die hohe Qualität der Gründerkette ist auch zukünftig Garant für eine gute Vorbereitung und Unterstützung der Gründer im Erzgebirge. (Bildergalerie)

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