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LIZ: FC Sachsen Leipzig: Es funktioniert nicht31.05.2012
Insolvenzverwalter Heiko Kratz ließ keinen Zweifel an der Situation des Leutzscher Vereins. ?Ich musste feststellen, dass die Kosten, die der Spielbetrieb beim FC Sachsen Leipzig verursacht, langfristig nicht zu decken sind.? Die Konsequenz ist für Mitarbeiter und Vorstände schmerzhaft, der Verein steht nun vor der Abwicklung.
?In der jetzigen Situation gibt es weder genug Einnahmen von Seiten der Sponsoren noch ein ausreichendes Zuschaueraufkommen. Danken möchten wir aber auf jeden Fall all den Fans, die Woche für Woche in den Alfred-Kunze-Sportpark gekommen sind.? Während der gesamten heutigen Pressekonferenz, die etwa eine Dreiviertelstunde dauerte, war Vorstand Matthias Weiß nicht in der Lage zu sprechen. Zu tief bewegte den ehemaligen Aktiven die Entscheidung. Sponsoren, die Vereinbarungen nicht nachgekommen seien würden nun verklagt. Das Geld fließt aber in die Insolvenzmasse, aus der die Gläubigeransprüche bezahlt werden.
Gespräche zu einer möglichen Übertragung von Abteilungen an andere Vereine bestätigte Kratz - für die Herrenabteilungen käme Rasenballsport Leipzig in Frage, die Nachwuchsmannschaften wären ein Thema für Gespräche mit der BSG Chemie. Dort sei man aber erst ganz am Anfang und müsse auch erst mit den eigenen Abteilungen sprechen.
Die sechsstellige Deckungslücke dementierte Heiko Kratz. Der Verein könne problemlos die nächsten eineinhalb Monate noch bezahlen, danach gebe es aber keinen Spielraum mehr. ?Wir können nicht in eine weitere Saison starten, dann möglicherweise wieder hinter den Planungen zurückbleiben und für die Gläubiger Kosten anhäufen. Die Gläubiger sind schließlich keine Bank.? Es sei in den vergangenen Jahren zu einem Investitionsstau gekommen, beispielsweise bei der Sanierung zur Drückung von Energiekosten oder dem maroden Kunstrasenplatz. ?Es grenzt schon an Beihilfe zur Körperverletzung, noch Mannschaften dort spielen zu lassen?, so Kratz.
Uwe Seemann dankte allen Helfern, Ordnern und treuen Zuschauern, zeigte sich aber auch enttäuscht, dass man von der Stadt nicht noch ein Stück weiter unterstützt worden sein. ?Der Vorstand ist leider gescheitert, auch wenn wir vor zwei Jahren mit einer Euphorie an das Projekt heran gegangen sind.? Deutlich wurde, dass Mitarbeiter von der Entscheidung überrumpelt wurden und jetzt Sorgen haben, wie es mit ihnen weiter geht. Uwe Herziger, Leiter des Fanprojekts beim FC Sachsen, hielt Kratz vor, er habe sich vor drei Monaten noch ganz anders geäußert, damals seien aber auch die Zuschauerzahlen so noch nicht abzusehen gewesen, entgegnete Kratz. ?Ich kann nicht davon ausgehen, dass sich das radikal ändert und muss den betriebswirtschaftlichen Aspekt sehen, den muss ich in meiner Position vor die Emotionen stellen.?
In den kommenden Monaten ist nun also einiges zu tun, um möglichst die Zukunft der zehn Nachwuchsmannschaften des FC Sachsen zu sichern. Dabei sind die Gespräche mit der BSG Chemie eine Option.
Quelle: Leipziger Internetzeitung

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