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LVZ: Leutzscher Zweikampf31.05.2012
Neue SG und die BSG Chemie streiten um Nachwuchs-Abteilung des FC Sachsen

Leipzig. Die Zeit drängt: Spätestens am Dienstag muss klar sein, unter welchem neuen Namen künftig Mannschaften des FC Sachsen weiterspielen können. Insolvenzverwalter Heiko Kratz beendet per 30. Juni den Spielbetrieb des Traditionsvereins, muss aber schnell die Entscheidung treffen, wem er welche Abteilungen überträgt.
Es handelt sich dabei um den Männerbereich und die Nachwuchsabteilung (einschließlich U23-Team), also fast 300 Aktive.
Bis gestern Abend gab es zwei Bewerber, die sich ernsthaft um den Fortbestand des Leutzscher Fußballs bemühen. "Ich habe aber von beiden noch kein Konzept auf dem Tisch", erklärte gestern Kratz. Hoffend, dass schnell die entsprechenden Dokumente vorliegen. Denn er steht letztlich in der Verantwortung, die Abteilungen einem Nachfolger zu übergeben, von dem er glaubt, dass ein regulärer Spielbetrieb auch finanziert werden kann.
"Wir sitzen am Abend zusammen und rechnen alles noch einmal durch", meinte gestern Wolf-Peter Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender der BSG Chemie. Er war am Montagabend Gast einer Runde zur Elterninformation auf dem Gelände des Alfred-Kunze-Sportparks. Dort konnte er seine Vorstellungen zur Übernahme des Spielbetriebs der Nachwuchsmannschaften einschließlich der Landesliga-Mannschaft (U23) präsentieren. "Wir wollen die Mannschaften erhalten", betonte er.
Das aber will ebenfalls die am Sonnabend gegründete SG Leipzig-Leutzsch. Deren Sprecher Jamal Engel (bisher Trainer beim FC Sachsen) glaubt, dass die Eltern eher seinen Konzepten folgen würden, denn fast 80 Prozent der Anwesenden waren per Unterschrift bereit, ihre Kinder bei der SGL spielen zu lassen. "Wir konnten die Eltern mit unseren Vorstellungen überzeugen. Vor allem mit der in unserer Satzung festgeschriebenen Summe von 20 Prozent an Sponsorleistungen, die in die Rekonstruktion der Sportstätte fließen müssen. Nachhaltigkeit muss sein."
Jamal Engel bleibt auch bei seinem Gesprächsangebot an Interessenten zum Fortbestand des Leutzscher Fußballs: "Wir wollen offen für alle sein."
In wenigen Tagen sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Am Wochenende tagt der Sächsische Fußball-Verband (SFV), der dann die Spielrechte vom aufzulösenden FC Sachsen übertragen kann. Bis dahin müssen jedoch die neuen Abteilungen existieren, also die Vorschläge vom Insolvenzverwalter vorliegen.
"Wir prüfen sofort alle eingehenden Konzepte", versprach Heiko Kratz. Er hat extra eine Zahn-Operation verschoben, um rasch zur Entscheidung kommen zu können. Und er bekräftigte: "Die endgültige Entscheidung müssen die Verbände treffen, ich bereite die Grundlagen vor." Dass seine Einschätzung der Finanzlage ausschlaggebend sein wird, versteht sich von selbst. Monatelang hat er versucht, den FC Sachsen zu erhalten - vergeblich. Nun sollen andere verantwortungsbewusst dem Nachwuchs eine Zukunft ermöglichen.

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