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SachsenSonntag: Leutzsch zerstört sich endgültig selbst01.12.2012
Bruderkampf statt Einheit/Strukturelle Defizite werden verkannt

Das Hin und Her in der kleinen Leutzscher Fußball-Welt nimmt kein Ende. Nun wartet man gespannt auf einen - möglichst salomonischen -Entscheid der Stadt betreffs des Geländes des Kunze-Sportparks. Wir wagen einmal einen Blick in dieZukunft.
Es wird aller Voraussicht nach so ausgehen: Die Stadt vermietet das Gelände an den neuen Retortenverein SG Leipzig-Leutzsch mit der Auflage, sich die BSG Chemie als Untermieter zu nehmen. Die mysteriösen Sponsoren werden nach allerkürzester Zeit erkennen, was sie sich da wirklich aufgeladen haben, die ?Macher" von der Realität eingeholt. Die Grabenkämpfe mit der BSG werden ebenso wenig aufhören wie die Befindlichkeiten voreinander, eine Einheit ist auf immer verspielt.
Die meisten Kinder, die ja derzeit immer gern als großes Alibi vorgeschoben werden, spielen weiter Fußball - die einen bei der SG L, die anderen bei der BSG, wieder andere in anderen Vereinen - die Besten aber auf jeden Fall bei RB Leipzig.
Die Fans werden wieder einmal erkennen, dass sie benutzt wurden und die Versprechungen gleicher Natur waren wie die, die sie in 21 Jahren FC Sachsen immer wieder zu hören bekamen. Leutzsch hat sich damit endgültig selbst zerstört, keine Lehren aus dem Aus des FC Sachsen gezogen, im Streit und besoffen vor Selbstüberschätzung und Eitelkeit einfach weiter wie bisher gemacht.
Düster? Pessimistisch? Schlimm? Ja, mag sein, aber anders kann es gar nicht kommen. Denn wer so offensichtlich wenig auf Kooperation setzt und so deutlich erkennen lässt, dass Annäherung an die BSG Chemie nur eine verbale Beruhigungspille sein kann, muss nicht auf Glaubwürdigkeit hoffen. Die SGL ist vom Tag ihrer Gründung an diskreditiert. Warum haben sich die Protagonisten nicht mit der bestehenden BSG an einen Tisch gesetzt -VOR SGL-Gründung - und ihre Vorstellungen aufgezeigt? DAS wäre ehrlich gewesen - und wenigstens ein Versuch.
Aber es ist das gleiche Muster wie zuvor gegenüber dem FC Sachsen.
Wie Insolvenzverwalter Kratz in der letzten Woche im SachsenSonntag-Interview offenbarte, gab es den Versuch, den jetzigen SGL-Schatzmeister Jamal Engel beim FC Sachsen als Geschäftsführer zu installieren: ?Er hatte Sponsoren, die angeblich sein Gehalt tragen wollten, avisiert."
Der Vorstand wertete den Versuch wohl als Arbeitsbe-schaffungsmaßnahme, lehnte ab. Aber: Wenn damals wirklich die Rettung desFCSachsen durch Engel und ?seine" Sponsoren möglich gewesen wäre, hätte das der Insolvenzverwalter niemals abgelehnt. Ablehnen dürfen! Man kann also von einer ernsthaften Prüfung seitens des Insolvenzverwalters ausgehen - und das die Ablehnung triftige Gründe haben musste. Damit ist das Märchen vom ?großen Retter" einmal mehr widerlegt ...
Und die BSG Chemie? Nach dem Deal mit Blau-Weiß versucht man sich neu zu ordnen und für die neu anstehenden Aufgaben gewappnet zu sein. Neue Leute im Vorstand, mehr Hilfe in der Vereinsarbeit - man muss nun ?erwachsen" werden, um weiter bestehen zu können. Jetzt wird es sich zeigen, ob der Gegenentwurf mit einer bunten, lauten und lebendigen Fanszene nur Eigennutz war oder ob es gelingt, Strukturen aufzubauen, dieden Verein langfristigam Leben erhalten können. Eines aber ist Fakt: Außerhalb des Stadtteils Leutzsch versteht niemand, aber auch wirklich niemand mehr, was hier gerade geschieht. Die Konsequenzen, die daraus entstehen, sind den handelnden Personen offenbar nicht bewusst. Der FC Sachsen ist an strukturellen Defiziten gescheitert. Das scheint man geflissentlich zu negieren.

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